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Il Canto della Croce
Der Weg zum Santuario. Musikalische, poetische und wissensbasierte Strecke
Das Kreuz ist eines der zentralen Themen des ältesten westlichen Musikrepertoires: des gregorianischen Gesangs, der Monodie und der spätmittelalterlichen Polyphonie. Die Tiefe der Texte, die sich damit befassen, ist objektiv und reicht bis zum Kern des Christentums, nämlich dem Tod und der Auferstehung Christi. Die Bilder gehören zu den berührendsten, aufgrund der menschlichen Dimension, die in der Figur des Sohnes und in dem zerreißenden Schmerz Marias eingeschlossen ist, die zu Füßen des Kreuzes vor allem Mutter und Frau ist.
Monodie und Choral wechseln sich manchmal ab, manchmal verweben sie sich, als Symbol für die gemeinschaftliche Teilnahme am Weg der Erlösung, der notwendigerweise durch das Leiden führt. Innerhalb des musikalischen Weges fehlen jedoch nicht die Kontrapunkte, die sowohl von Kraft als auch von Zärtlichkeit durchzogen sind und die Größe der beiden Hauptfiguren der Kreuzgeschichte, Christus‑ Mensch und Maria‑ Frau, erzählen und ausdrücken. Diese Kontrapunkte sind nicht nur den Stimmen, sondern auch dem spezifischen Klang von Blas- und Streichinstrumenten anvertraut, die einen evocativen Klang haben und zeitgenössisch zum vorgeschlagenen Repertoire sind.
Somit wird die Meditation intensiver und stellt eine Beziehung zwischen dem Zuhörer und einer historischen Zeit her, in der die vokale und instrumentale Musik, beide in ihrer unverzichtbaren Nützlichkeit für das spirituelle Leben des Menschen verstanden, auch als integraler Bestandteil des Ritus wahrgenommen wurde, um einen absoluten Kultmoment zu schaffen, der sichere Nahrung für die Seele ist.