Ich bin überzeugt, dass die Gegenwart, die uns umgibt und oft mitreißt, in ihren materiellen Spuren, Beziehungen und Bedeutungen verbirgt, die es wert sind, erforscht und erzählt zu werden. Nie zuvor haben wir so viele Dinge hinter uns gelassen. Der Blick der Archäologie hat die Fähigkeit, das Unsichtbare zu erfassen, marginale Details zu schätzen und scheinbar verlorene Verbindungen wiederherzustellen.

Ich arbeite mit den Dingen und an den Orten, dokumentiere Objekte, Erinnerungen, Landschaften, greifbare und nicht greifbare Geschichten von Menschen und Gemeinschaften. Ich suche nach den Spuren, platziere sie im Raum, analysiere ihre Form, die Materialien, rekonstruiere die Herkunft und versuche, die Verwendungen und Bedeutungen zu verstehen. Alles ist miteinander verwoben.

Die Archäologie der Gegenwart in kritischen Kontexten – zum Beispiel die Arbeit über zeitgenössische mediterrane Migrationen – bedeutet, eine kollektive Rückgabe anzustreben; es ist der Versuch, durch die vor Ort erhobenen Daten eine Gegen-Erzählung zu schaffen, die Transformationen einer Zeit zu lesen, zu der wir gehören, neu zu kontextualisieren und neue Wertzuweisungen zu identifizieren. Es bedeutet, dem Schweigen Widerstand zu leisten, eine dominante Rede, die voller bereits definierter Worte ist, zu untergraben. Francesca Anichini

Wir werden von Chiara Alpago Novello um 9:30 Uhr mit einem Frühstück mit Kaffee, Tee und all den leckeren Dingen, die einen guten Start in den Tag ermöglichen, herzlich empfangen; um 12:30 Uhr ein leichtes Mittagessen, Verabschiedungen und einen Toast.

Frühstück mit Francesca Anichini.